Mnemonic Reality

MNEMONIC REALITY

Investigating Memory Laws’ Impact on Reality and Reality’s Impact on Memory Laws

Volkswagen stiftung — Germany | NEXT Funding Framework

With disinformation, fake news, and denialism on the rise all over the world, the European Union does not remain immune to historical distortion. To battle with it, members states have introduced a particular type of legislation which are broadly understood as memory laws. These are legal provisions specifically crafted to protect a certain memory of the past. While present in every EU country, their actual shape differs considerably, however no study has analysed them all. Moreover, research has also not been done so far as to how the normative aspects of memory laws translate into reality and how vice versa reality is reflected in the normative framework. Our project proposes to rectify this study gap by focusing on Holocaust denial prohibition memory laws. In the first project phase, we intend to prepare a compendium of Holocaust denial bans in all EU members states, and then check their effect on society using online surveys. The second project phase would focus more closely on four EU countries, Germany, Lithuania, Poland and Portugal, to investigate the impact of Holocaust denial bans more closely. On this basis, we intend to establish an analytical framework of how the normative framework can reflect deficits in reality.

 

ERINNERUNGSWIRKLICHKEIT

Wie Erinnerungsgesetze auf die Wirklichkeit wirken und die Wirklichkeit auf Erinnerungsgesetze

Volkswagen stiftung — Germany | NEXT Funding Framework

Bei Desinformation, Fake News und Geschichtsleugnung auf der ganzen Welt ist auch die Europäische Union nicht gegen die Verzerrung der Geschichte gefeit. Um diese einzudämmen, haben die Mitgliedsstaaten Gesetze eingeführt, die verbreitet als „Erinnerungsgesetze“ verstanden werden. Dabei handelt es sich um Rechtsnormen, die spezifisch dem Schutz einer bestimmten Erinnerung an die Vergangenheit dienen. Sie existieren zwar in jedem EU-Mitgliedsstaat, unterscheiden sich voneinander aber stark in ihrer konkreten Ausgestaltung. Keine wissenschaftliche Studie hat sie bisher in ihrer Gesamtheit analysiert. Auch die Frage, wie sich die normativen Gesichtspunkte von Erinnerungsgesetzen in die Wirklichkeit übersetzen und umgekehrt die Wirklichkeit auf den normativen Rahmen zurückstrahlt, ist bisher nicht untersucht worden. Unser Projekt will diese Forschungslücke schließen, wobei wir uns auf das Erinnerungsgesetz des Verbots der Holocaustleugnung konzentrieren. In der ersten Projektphase möchten wir eine systematische Sammlung der Tatbestände zur Holocaustleugnung in allen EU-Mitgliedsstaaten erstellen und sodann ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft durch Online-Befragungen ergründen. In der zweiten Phase des Projekts möchten wir vier EU-Länder – Deutschland, Litauen, Polen und Portugal – näher auf die realen Auswirkungen der Holocaustleugnungstatbestände hin untersuchen. Auf dieser Grundlage erarbeiten wir schließlich einen analytischen Rahmen dafür, wie der normative Rahmen Defizite in der Wirklichkeitswirkung reflektieren kann.
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